Testberichte

 

Nokia N93 Exklusiv Vorserientestbericht

Hallo liebe Leser, nach der offiziellen Vorstellung am 25.04.2006 hatte ich nun die einmalige Gelegenheit, für einige Tage einen Nokia N93 Prototypen ausführlich auf Herz und Nieren zu testen. Auch wenn es bis zur Auslieferung noch einige Monate hin sind, und das Gerät sich noch im Vorserienstadium befindet, lohnt es sich nichtsdestotrotz vorab einen Blick auf Nokias neuestes Imaging Phone zu werfen.





Gerätebilder:
Galerie mit 48 Bildern

Displaybilder:
Galerie mit 16 Bildern

Kamerabilder:
Galerie mit 24 Landschaftsbildern
Galerie mit 14 Makrobildern

Kameravideos:
Video 1
Video 2
Video 3
Video 4
Video 5
Video 6

Gerätevideos:
Hands-On Video
Menü Video

Die Kamerabilder wurden übrigens in voller Auflösung geschoßen und sind nur aus Platzgründen auf 800 x 600 Pixel verkleinert worden.

Es handelt sich um ein Nokia N93 Vorseriengerät in der Farbvariante Aluminium Grey

Gerät:

Firmware:
3.0.085
02-05-2006
RM-55
Nokia N93 (01.01)

Voraussichtlicher Lieferumfang:

- Nokia N93
- miniSD-Speicherkarte MU-17 (128 MByte)
- Nokia Akku BP-6M
- Nokia Stereo-Headset HS-23
- Nokia Reise-Ladegerät AC-4
- Nokia Ladegerät-Adapter CA-44
- Nokia Datenkabel CA-53
- Nokia Video-Datenkabel CA-64
- Schutztasche CP-83
- Trageriemen CP-84
- DVD-ROM mit PC-Software (inkl. Nokia PC Suite, Lifeblog, Adobe Photoshop Album Starter Edition, Adobe Premiere Elements 2.0, Home Media Server Software)
- Bedienungsanleitung, Kurzanleitung, Anleitung zur Konfiguration von Verbindungseinstellungen und Anleitung zur Nutzung von Zusatzanwendungen


Gehäuse, Verarbeitung:



Die Außenhülle des Nokia N93 in der Farbvariante Aluminium Grey besteht größtenteils aus silbernem Kunststoff. Die Oberseite der Klappe wurde aus Aluminium gefertigt und umgibt das schmale Infodisplay auf der Vorderseite. Direkt über dem Display ziert das Cover ein metallisch glänzender Nokia Schriftzug; unter dem Display befindet sich der Außenlautsprecher.
Im ersten Augenblick wirkt das Nokia N93 recht voluminös, überrascht aber mit einem subjektiv geringeren Gewicht, als die üppigen Ausmaße vermuten lassen. Im oberen, aufklappbaren Teil des Nokia N93 befindet sicht das große Innendisplay.
Die Klappe ist auf der rechten Seite befestigt und lässt sich zusätzlich vertikal aufklappen, um z.B. den Kameramodus zu aktivieren oder das Display im zugeklappten Zustand freizugeben. In diesem Fall ist die Kameralinse auf einen selbst gerichtet und das Display stehe im ca. 120° Winkel zur Tastatur.
Die Konstruktion ist trotz seiner Vielseitigkeit überraschend stabil und scheint jahrelangen Einsatz ohne Murren zu überstehen. Sämtliche Tasten rund um das Gehäuse sind in edlem Chrom eingefasst.
Die Verarbeitung des Nokia N93 Prototypen ist bereits sehr gut, abweichende Spaltmaße konnte ich nicht entdecken.
Mit 180 g wiegt das N93 zarte 7 g mehr als das Vorgängermodell N90, ist in Breite, Höhe und Länge sogar einige Millimeter gewachsen. Beim genauen Studieren der Abmessungen wird schnell klar, dass das N93 kein kompaktes Smartphone ist, dieser Eindruck bestätigt sich auch beim ersten Anblick.

Display:



Das Nokia N93 besitzt, wie für ein Clamshell Handy üblich, 2 Displays. Auf der Außenseite befindet sicht das 27mm x 8mm schmale CTSN Coverdisplay mit einer Auflösung von 128 x 36 Pixeln und 65.536 Farben. Dieses zeigt neben der Uhrzeit auch den Empfangsbalken und die Akkuanzeige an. Wird ein anderes Profil als „Allgemein“ ausgewählt, so erscheint dieses in kleinen Lettern über der digitalen Uhrzeit. Das Datum inklusive Wochentag wird angezeigt, sobald man die Recordtaste der Kamera drückt und hält. Verpasste Anrufe und Kurzmitteilungen werden auf dem Außendisplay angezeigt, sobald das N93 aufgeklappt wurde, werden diese nur noch als Pfeil und Briefsymbol angezeigt. Außerdem kann man zahlreiche Einstellungen für das Außendisplay nutzen, so kann ein individueller Hintergrund, der Hintergrund vom aktivierten Theme oder kein Hintergrundbild eingestellt werden. Die Animation beim Zuklappen kann ebenfalls individuell gesetzt oder mit „Standard“ und „Kein“ gewählt werden. Für den Klappensound beim Öffnen und Schließen kann separat ein Ton eingestellt werden, hierfür stehen alle Audioformate zur Verfügung.

Klappt man das Nokia N93 auf so erblickt man das 37mm x 49mm große TFT Display mit einer Auflösung von 320 x 240 Pixeln, was QVGA entspricht. Das aktive Matrix Display mit einer Bildschirmdiagonale von 2,4 Zoll kann bis zu 262.144 Farben darstellen und ist selbst bei starker Sonneneinstrahlung sehr gut zu erkennen. Wie auch schon bei aktuellen Series60 Geräten üblich wird die Intensität der Beleuchtung von einem Lichtsensor oberhalb des Displays gesteuert. Die geringere Auflösung bei minimal größerer Fläche gegenüber den 2,1 Zoll Displays mit 416 x 352 Pixeln, wirkt sich nicht negativ auf die Darstellung von Icons usw. aus und lässt weiterhin keine Wünsche offen. Die Symbole und Zeichen werden überall knackig scharf angezeigt, zudem kann die Helligkeit des Innendisplays in 5 Stufen eingestellt werden.
Zusätzlich lässt sich in 5 Sekundenschritten einstellen, nach wie viel Sekunden (5 Sek. bis 60 Sek.) das Display abdimmt. Nach weiteren 30 Sekunden schaltet sich die Beleuchtung ab. Die Dauer bis zum Aktivieren des Energiesparmodus kann man extra in 1 Minutenschritten (1 Min. bis 30 Min.) einstellen .

Tastatur:



Das Bedienfeld des Nokia N93 ist in zwei in Chrom eingefasste Tastenfelder eingeteilt. Im oberen Bereich befinden sich unterhalb der Kamera ein 5-Wege Navikey, 2 Auswahltasten, Hörertasten sowie die symbian-typischen Funktionstasten, wie der Bearbeitungstaste, die Menütaste, die Multimediataste und die Löschtaste. Großzügig dimensioniert und fühlbar von einander getrennt liegt das Ziffernfeld mit klarem Druckpunkt.
In heller Umgebung erscheinen die Tasten schwarz und erleuchten bei Dunkelheit in einem leichten Weiß, dies lässt die Hörertasten in grün, bzw. rot erscheinen, die Menütaste hingegen gewohnt in blau.

Auf der rechten Seite des N93 befinden sich ein 5-Wege Steuerkreuz zur Navigation durch das Menü im Kameramodus. Das Steuerkreuz funktioniert dennoch im normalen Menü sowie im zugeklappten Zustand. Z.B. kann das Profil einfach umgeschaltet werden, indem man den Ein-/Ausschalter drückt und dann mit dem Cursor navigiert und das entsprechende Profil bestätigt.
Direkt unter dem Steuerkreuz befinden sich eine Taste zum Umschalten vom Bildmodus in den Videomodus und eine weitere Taste für den LED-Blitz. Auch diese Funktionstasten können im zugeklappten Zustand verwendet werden. Um die Tasten zu sperren muss man nur die Kamera/Video Taste gedrückt halten. Drückt man die LED-Blitz Taste kann man diesen als Taschenlampe nutzen. Die Abdeckung der Kameralinse in Form einer Plastikkappe lässt den Blitz frei.

Auf dem Scharnier ist ein großer, chromfarbener Auslöseknopf zu finden, umschlossen von einem Zoomregler. Durch den Autofokus hat man hier 2 klare Druckpunkte um das Bild scharfzustellen und im Anschluss daran die Kamera auszulösen. Der Zoomregler in Form eines chromfarbenen Rings lässt sich ca. 10° nach oben und unten drehen.
Der Ein-/Ausschalter befindet sich auf der Stirnseite des Geräts und schließt bündig mit dem Gerät ab. Ein versehentliches Drücken wird so vermieden, allerdings werden sich der ein oder andere des Fingernagels behelfen müssen.

Menüstruktur:



Das Menü ist schon von diversen Nokia Serie60 Geräten bekannt, und so kann die Anordnung der Menüpunkte nach eigenen Wünschen angepasst werden. Im Auslieferungszustand gibt es folgende Obermenüpunkte:

- Mitteilungen
- Kontakte
- Kalender
- Kamera
- Galerie
- Player
- Uhr
- Internet
- Persönlich
- Verbindungen
- Office
- System


Wie auch schon gewohnt kann man bei der Ansicht des Menüs zwischen einer Listen- und Gitteranordnung wechseln. Es werden in der Listenansicht 6 Symbole auf einmal angezeigt. In der von mir persönlich favorisierten Gitteransicht werden 12 Symbole auf einmal angezeigt, je 3 horizontal und 4 vertikal. Die einzelnen Menüpunkte können auch direkt per Zifferneingabe angewählt werden, das Ziffernfeld entspricht der Anordnung der Menüpunkte.
Die Menüpunkte und Programme lassen sich innerhalb einer Menüebene verschieben, in Ordner oder aus Ordnern in das Hauptmenü verschieben. Der Personalisierung sind dem Nutzer also keine Grenzen gesetzt.

Trotz der etwas geringeren Auflösung als beim N80 wirken die Symbole farbreich, plastisch und recht detailliert, hier werden also keine Einbußen gemacht. Wem die Icons und die optische Gestaltung des Menüs nicht zusagen, kann diese durch Themen komplett verändern. Zum schnelleren Zugriff auf häufig verwendete Funktionen kann man die 5 Wege des Navikeys mit Verknüpfungen belegen. Aktiviert man jedoch das Active Standby wird der Navikey zum Navigieren im Active Standby genutzt. Hierfür hat Nokia bereits bei dem Nokia N70 die Multimediataste entwickelt. Drückt man kurz auf diese Taste öffnet sich ein Auswahlmenü mit den frei konfigurierbaren Verknüpfungen. Drückt man die Multimediataste etwas länger öffnet sich automatisch der Mediaplayer.

Kameras:



Nun zum wichtigsten Teil des Nokia N93. Wurde im Nokia N90 noch eine 2 Megapixel Kamera mit Carl Zeiss Optik verbaut, so glänzt das N93 mit einer 3,2 Megapixel Kamera mit Vario Tessar Linse. Diese Optik mit Autofokus verfügt erstmalig über einen mechanischen Verschluss und einem 3-fach optischen Zoom. Um Kratzern vorzubeugen kann die Linse mit einer Plastikkappe geschützt werden.

Wie bei UMTS Geräten üblich sitzt eine zusätzliche 0,3 Megapixel VGA-Kamera oberhalb des Displays. Die Hauptkamera macht Bilder in einer maximalen Auflösung von 2048x1536 Pixeln.
Es stehen folgende Auflösungen zur Auswahl:

Fotomodus:
- Abzug 3,0 MPixel 2048x1536 Pixel
- Abzug 2,0 MPixel 1600x1200 Pixel
- Abzug 1,3 MPixel 1280x960 Pixel
- MMS 0,3 MPixel 640x480 Pixel

Videomodus:
- TV Hoch 640x480 Pixel bei 30 Bildern/Sek.
- TV Normal 640x480 Pixel bei 15 Bildern/Sek.
- Handapparat Hoch 320x240 Pixel bei 30 Bildern/Sek.
- Handapparat Normal 320x240 Pixel bei 15 Bildern/Sek.
- MMS 176x144 Pixel

Um den Kameramodus zu aktivieren muss man, wie schon vom N90 bekannt die Klappe öffnen und so drehen, dass sie wie bei einem digitalen Camcorder senkrecht steht. Als Sucher dient auch beim N93 das Display in voller Fläche. Um zu zoomen muss man nur den Drehregler in Daumenhöhe betätigen. Sobald man den Bereich des optischen Zooms verlässt bewegt sich ein kleiner Querbalken am rechten Displayrand in den orangen Teil eines Balkens. Möchte man nun ein Foto machen, drückt man leicht den kreisrunden Auslöseknopf und sieht nach Scharfstellung ein grünes Rechteck im Mittelpunkt des Displays. Sobald man den Auslöseknopf komplett durchdrückt wird das Bild aufgenommen.
Die restlichen Einstellmöglichkeiten, wie Aufnahmemodus, Weißabgleich, Belichtungswert und Farbton werden über das Steuerkreuz unter dem Auslöser bedient.

Der Schärfenbereich des Makromodus liegt zwischen 10 und 60 cm. Der Schärfenbereich für normale Aufnahmen zwischen 60 cm bis unendlich. Hierbei kann man zwischen den Aufnahmemodi Automatisch, Benutzerdefiniert, Nahaufnahmen, Landschaft, Nacht und Porträt bei Nacht. Des Weiteren ist natürlich eine 20-fache digitale Zoomfunktion mit an Bord, die selbst bei voller Auflösung von 3,2 Megapixeln zur Verfügung steht.
Im Videomodus kann man nur zwischen Automatisch und Nacht als programmierte Aufnahmemodi wählen. Zusätzlich hat Nokia eine Videostabilisierung integriert, die Verwackeln reduzieren soll. Die Audioaufnahme sowie der optische Zoom können vor der Videoaufnahme im Optionenmenü aktiviert und deaktiviert werden. Hat man etwas zuviel herumgespielt lassen sich die Einstellungen kinderleicht wieder auf Werkseinstellungen zurücksetzen. Ebenfalls recht sinnvoll ist die Flimmerreduzierung im Bildmodus, welche auf 50Hz oder 60Hz eingestellt werden kann, Fotos z.B. vom Monitor sind somit kein Problem.

Für den Auslöser kann zwischen 4 verschiedenen Tönen gewählt werden, abschaltbar ist nur über das Lautlos-Profil. Ein Selbstauslöser ist natürlich auch an Bord der nach 2 Sek., 10 Sek. oder 20 Sek. begleitet von einem pulsierenden Ton auslöst. Außerdem hat man die Möglichkeit eine Bildfolge festzulegen. Dabei werden 6 Bilder in Abständen von wahlweise 2 Sek. hintereinander geschossen. Die Bildqualität des Suchers ist ruckelfrei und auch die Bildwiedergabe ist schön flüssig.

Zu den vorprogrammierten Aufnahmemodi hat man folgende Einstellungsmöglichkeiten:

- Aufnahmemodus (siehe oben)
- Blitz (Automatisch, Ein, Aus)
- Weißabgleich (Automatisch, Sonnig, Wolkig, Weißlicht, Neonlicht)
- Belichtungswert (-2,0 bis +2,0)
- Farbton (Normal, Sepia, Schwarzweiß, Negativ)


Dank der Carl Zeiss Optik sind selbst in diesem noch recht frühen Entwicklungsstadium sehr gute Aufnahmen mit dem Nokia N93 möglich. Die Fotos sind allesamt sehr farbtreu und lassen nahezu kein Rauschen entdecken. Mit den verschiedenen Einstellungen, vor allem aber dem Weißabgleich lassen sich sehr gute farbenfrohe Ergebnisse erzielen, womit sich das N93 nicht hinter aktuellen Fotohandys verstecken braucht und teilweise sogar mehr überzeugen kann. Beeindruckt haben mich die Aufnahmen im Makrobereich bei einem Abstand von ca. 15cm. Die Qualität der Bilder übertrifft teilweise sogar die Fotos vom N80 und K750i. Ich bin gespannt, wie viel Nokia bis zum finalen Release des Nokia N93 rausholen kann.
Bilder und Videos können wahlweise auf dem Gerätespeicher oder der miniSD Speicherkarte gespeichert werden. Videos können mit einer maximalen Länge von 59:59 Minuten aufgenommen werden. Bei dunkler Umgebung kann im Automatisch- und im Nachtmodus der Blitz als Fotolicht aktiviert werden. Die Selbstauslöserfunktion wird im Videomodus nicht unterstützt. Die Frontkamera nimmt Videos mit einer Auflösung von 176x144 Pixeln auf. Die Aufnahme von Fotos und Videos mit der Frontkamera kann über das seitliche Steuerkreuz oder den mittleren Button der 5-Wege Navikeys aktiviert werden. Zusätzlich kann man über bei Tasten 2-fach digital zoomen. Für den Einsatz des N93 als Digicam und Videokamera kann ich eine 2GB miniSD Speicherkarte empfehlen, diese lief bei mir rundum schnell und ohne Probleme. Die Videos werden in AAC Stereo aufgenommen, weshalb sich jeweils ein Mikro auf der Vorderseite und ein Mikro auf der Rückseite befinden.

Bedienung:



Wie auch von anderen Nokia Series60 Geräten bekannt ist die Menüführung denkbar einfach und logisch aufgebaut. Wer dennoch eine Hilfestellung zur Bedienung benötigt kann sich entweder in die Kurzanleitung oder die vollständige einlesen, oder die im Gerät integrierte Hilfe nutzen, welche an nahezu jeder Stelle und Option Unterstützung liefert. Zusätzlich gibt es eine interaktive Einführung in die verschiedensten Funktion und Möglichkeiten des Nokia N93, welche das Hauptaugenmerk natürlich auf die Fotofunktionen legt.
Die 2 Softkeytasten links und rechts vom 5-Wege Navikey lassen sich frei belegen und lassen direkte Verknüpfungen zur verschiedensten Funktionen zu.
Im Menü navigiert man mit dem 5-Wege Navikey frei in alle 4 Richtungen, die Auswahl wird durch Drücken des Navikeys getätigt, der einzeln gelagert ist. Klappt man das Display zur rechten Seite auf wird das Menü und alle anderen Applikationen automatisch auf Querformat gestellt. Anders als bei Nokia N80 bleibt die Galerieansicht im normal aufgeklappten Zustand in der Hochansicht.

Akku / Sprachqualität:



Man mag es kaum glauben, aber man kann mit dem Nokia N93 auch telefonieren und nicht nur Videos in nahezu DVD-Qualität aufnehmen. Die Lautstärke ist für mein Befinden noch nicht ausreichend, vor allem in lauten Umgebungen muss man den Hörer doch leicht gegen das Ohr drücken. Was mir dabei störend aufgefallen ist, war der Gummistreifen, als Abstandshalter im geschlossenen Zustand. Jener Gummistreifen fühlt sich nicht ganz so komfortabel an. Ansonsten ist der Gesprächspartner durchweg rauschfrei und klar zu verstehen, aber halt zu leise. Hierbei muss man aber berücksichtigen, dass es sich noch um einen Prototypen handelt und dies bis zur Markteinführung verbessert wird. Das Mikrofon ist denkbar günstig mittig, unterhalb der Kamera positioniert. Im Freisprechmodus ist ebenso gut zu verstehen, wie im Telefonmodus, Störgeräusche sind nicht aufgefallen. Die Lautstärke des Außenlautsprechers im Freisprechmodus empfinde ich ebenfalls als zu gering, wie auch im Mediaplayer zu bemerken war. Ich denke, dass hier noch nachgeregelt werden kann, denn zumindest satt und ohne Verzerren gibt der Lautsprecher die Töne wieder.

Nokia hat dem N93 einen 1.100mAh starken Li-Polymer Akku verpasst, der schon im Nokia 9300 und 9300i Smartphone seinen Dienst tut. Die Akkulaufzeit hängt bei einem Gerät mit dieser Kommunikationsausstattung sehr stark vom jeweiligen Nutzungsverhalten ab. Bei normaler Nutzung der Telefonfunktion werden die Herstellerangaben von bis zu 5,1 Std. (UMTS 3,7) Gesprächszeit und 240 Std. Standby (im GSM-/UMTS-Netz) sicherlich erreicht. Das Power Management ist bei Vorseriengeräten nie völlig ausgereift und ist daher noch nicht bewertungsfähig. Einen mehrstündigen Ausflug, in dem ich über 140 Bilder und über 2 Dutzend Videos aufgenommen habe, sowie per WLAN gesurft habe, hat der Akku munter überlebt.

Funktionen / Neuheiten:



Im Funktionsumfang hat man beim Nokia N93 Imaging Phone wahrlich nicht gespart.

- Display mit 320x240 Pixeln
- umfangreiches, erweitertes Telefonbuch (mit fast unbegrenztem Platz für Kontakte)
- Wireless LAN, Bluetooth, IrDa, UMTS
- MP3 Player und Stereo FM Radio
- 50 MB interner Speicher
- Pop-Port mit USB 2.0 Speed (Wechseldatenträger)
- 3,2 Megapixel Kamera mit Carl Zeiss Vario Tessar Linse (3x Optischer Zoom & Makro Modus)
- UMTS mit Videotelefonie (2. VGA Kamera)
- 3D Menüoberfläche inkl. Themesupport
- TV-Ausgang über Pop-Port
- Barcode Scanner

Wie auch schon im N80 und vorherigen Modellen hat Nokia wieder den Mediaplayer an Board gepackt. Seit dem Nokia N80 gibt es nun auch einen Klangregler, welcher einige Voreinstellungen, wie Standard, Acoustic, Bass-Booster, Klassik, Hip Hop, Jazz, Pop, R&B und Rock beinhaltet. Die Lautstärke im Headsetbetrieb ist recht hoch und übersteuert selbst in höchster Einstellung nicht. Im Lautsprecherbetrieb kann die Lautstärke noch nicht mit dem N80 mithalten. Zum Klangregler gibt es noch eine Repeat- und Shufflefunktion sowie die Möglichkeit Playlisten zu erstellen und zu editieren. ID-Tags werden ebenfalls ausgelesen und ermöglichen eine Auswahl nach Interpret, Album, Genre usw. Neben vielen Fotos und Videos habe ich auch einige Alben im MP3-Format auf eine schnelle 2GB miniSD kopiert, diese lief stabil und ohne Hänger. Stundenlangem Musikgenuß steht also nichts im Weg.

Die unterstützten Media-Formate sind:

- MP3
- AMR Truetones
- m4a
- AAC
- AAC+
- eAAC+
- WMA
- WAV
- 3GPP
- MPEG4
- RealAudio
- Midi mit bis zu 64 Stimmen

Das integrierte FM Radio hat Platz für 20 Stationen und hat kein RDS Feature. Dafür geht Nokia einen anderen Weg der Visual Radio getauft wurde, so sollen darüber Informationen zu dem gerade gespielten Programm möglich sein. Leider gibt es in Deutschland bisher kaum Radiosender die diesen Dienst unterstützt und somit bleibt diese Funktion hier ungetestet. Die Lautstärke des Radios im Headsetbetrieb empfinde ich als ausreichend, im Lautsprecherbetrieb wiederum zu gering, wie auch schon beim Mediaplayer. Lassen wir aber nicht außer Auge, dass es sich noch um einen Prototypen handelt. Die Qualität des Radioempfangs ist hingegen gut und rauschfrei, sogar mit AD-15 und einem kurzem Headset im Stereomodus.
Ein zusätzliches nettes Feature ist der Barcode Scanner. Damit kann man Barcodes einscannen und die ausgelesene Zahl z.B. als Notiz speichern, anrufen oder in einen Kontakt einfügen. Sobald man das Programm startet muss man den Barcode zwischen 2 roten Balken über die 3,2 Megapixel Kamera fokussieren und einige Sekunden warten. Ich habe es spaßeshalber bei einigen Shampooflaschen usw. ausprobiert und es wurde eigentlich alle Codes erkannt. Ungetestet bleiben muß leider der TV-Ausgang, wozu ein spezielles Kabel benötigt wird. Gegenüber anderen Geräten mit TV-Ausgang bietet das N93 einen echten Fullscreenmodus, das Fernsehbild wird also ohne Rahmen oder störende Balken angezeigt. Dies dürfte sich bei Powerpointpräsentation, Diashows und Videos besonders gut von bisherigen Lösungen abheben. Dies war zum Testzeitpunkt leider nicht kurzfristig verfügbar. Dies werde ich aber bei Markteinführung nachholen.

Connectivity:



Nachdem mittlerweile eine handvoll Nokia Modelle der N-Series und E-Series mit WLAN auf dem Markt ist, überrascht es wenig, dass WLAN auch beim N93 zur Ausstattung zählt. WLAN, wie auch Bluetooth, kann nach einer zusätzlichen Abfrage des Telefons sogar im Offline-Profil aktiviert werden. Die WLAN Funktion lässt sich z.B. in Zusammenhang mit dem Web- und WAP-Browser nutzen. WLAN-Zugangspunkte werden ohne viel Fummelei angelegt, dabei stehen die WEP und WPA/WPA2 Verschlüsselung zur Verfügung. Vorhandene WLANs werden problemlos erkannt und werden mit allen Details angezeigt. Das Surfen über einen Frtizbox SL WLAN Router und WEP Verschlüsselung klappte nach Einrichten eines Zugangspunktes auf Anhieb. Der Seitenaufbau ging um einiges schneller von statten, als beim Nokia 9500 Communicator mit aktuellster Firmware.

Ansonsten steht die übliche Verbindungs- und Syncmöglichkeit mit der Nokia PC Suite zur Verfügung, was in dem Fall per mitgeliefertem CA-53 USB-Datenkabel, Bluetooth und Infrarot möglich ist. Der beste Weg Daten auf das N93 zu bringen und Fotos und Videos auf den PC geht über USB. Schließt man das Datenkabel an das N93 so kann man zwischen Mediaplayer, PC Suite, Datentransfer und Pictbridge wählen. Die Funktion Mediaplayer muss zum jetzigen Zeitpunkt leider ungetestet bleiben, da dafür eine kommende Version der PC Suite benötigt wird, eine Installation der nötigen Treiber war somit nicht möglich. Im Modus PC Suite kann man synchronisieren und mit alle Programmen der PC Suite auf das Nokia N93 zugreifen. Wählt man Datentransfer so wird das Nokia N93 als Wechseldatenträger erkannt. Um fortzufahren wird man aber aufgefordert das Offline-Profil zu aktivieren, womit man nicht mehr telefonisch erreichbar ist. Für die mobile Datenübertragung stehen UMTS, WLAN, EDGE und GPRS zur Verfügung, somit sind also alle aktuellen Standards und Verbindungsmöglichkeiten geboten. Das Nokia N93 unterstützt wie schon das N80 UPnP via WLAN, mangels Hardware kann ich leider nicht weiter darauf eingehen, die Funktionsweise ist aber schon vom N80 bekannt.

Der WAP-/Webbrowser baut die Internetseite per UMTS und WLAN sehr schnell auf und lässt sich super bedienen. Besonders interessant ist die MiniMaps getaufte Funktion, was eine halbtransparente kleine Übersichtskarte ist, die sich per Taste 8 oder schnellerem Scrollen automatisch einblendet, und die Navigation und Übersicht extrem verbessert. Drückt man die Zurück-Taste kann man in einer 3D-Ansicht von MiniMaps die zuvor besuchten Internetseiten betrachten. Wie schon vom Nokia N80 bekannt kann mittels Stern- und Rautetaste die Ansicht vergrößert bzw. verkleinert werden. Der Zoombereich reicht von 50% bis 125%. Wem das nicht reicht kann die Auswahltasten ausblenden und hat nur noch den Statusbalken am oberen Rand des Displays im Blick. Was ich beim Nokia N80 immer noch schmerzlich vermisse ist im Nokia N93 möglich, die Queransicht im Browser. Das N93 bietet sich durch sein in nahezu alle Richtungen aufklappbares Display geradezu für die Queransicht an. In der Queransicht kann man den oberen und unteren Balken und die Auswahltasten jedoch nicht ausblenden, eventuell wird dies noch in der endgültigen Firmware geändert.

Office Funktion:



Aufgrund des dynamischen, internen Gerätespeichers kann man über 1000 Kontakte speichern.
Für jeden Kontakteintrag kann man folgende Felder mit Informationen und Daten belegen:

Vorname
Nachname
Firma
Position
Telefon
Telefon privat
Telefon dienstlich
Mobiltelefon
Mobiltelefon privat
Mobiltelefon dienstlich
Videoanruf
Videoanruf privat
Videoanruf dienstlich
Internet-Telefon
Internet-Telefon privat
Internet-Telefon dienstlich
Pager
Fax
Fax privat
Fax dienstlich
E-Mail
E-Mail privat
E-Mail dienstlich
Web-Adresse
Web-Adresse privat
Web-Adresse dienstlich
Adresse
Adresse privat
Adresse dienstlich
DTMF
Geburtstag
Notiz
Titel
Namenszusatz
Aliasname
Push-to-talk
Gemeinsame Ansicht
SIP

Des Weiteren sind folgende Funktionen im Nokia N93 vorzufinden:

- Notizfunktion
- Aufgabenliste
- diverse, personalisierbare Profile (z.B. Lautlos, Besprechung, Draußen)
- Offline-Modus (z.B. fürs Flugzeug)
- HTML Browser
- E-Mail Client
- Flashplayer
- Quickoffice Dokumenten-Viewer (Microsoft Word, PowerPoint, Excel)
- Adobe PDF Viewer
- Sprachwahl, Sprachaufzeichnung, Sprachsteuerung
- und natürlich einen umfangreichen Kalender mit Erinnerungsfunktion (Geburtstage, Termine, etc.).
- Transfer zum Übertragen von Kontakten und Kalendereinträgen via Bluetooth

Das Programm Transfer kennt man schon aus vorherigen Series60 Geräten. Damit kann man seine Kontakte, Kalendereinträge und Notizen von anderen kompatiblen Geräten via Bluetooth übertragen. Dies habe ich auch gleich mit meinem N80 ausprobiert. Das Programm beinhaltet eine Art Assistenten, der BT-Aktivierung, Kopplung und Datenaustausch übernimmt. So war binnen weniger Minuten mein komplettes Telefonbuch ins N93 übertragen.
Der E-Mail Client war ebenfalls schnell eingerichtet und funktioniert tadellos. Beim Erstellen einer neuen E-Mail können Fotos, Soundclips, Videoclips, Notizen und Vorlagen in den Anhang gepackt werden. Senden und Empfangen per WLAN ist auch möglich, abgerufene Anhänge werden automatisch mit Quickoffice geöffnet, wenn es sich z.B. um eine Word Datei handelt. Mit dem Programm Quickoffice kann man Word, Excel und Powerpoint öffnen und bearbeiten, jedoch keine neuen Dokumente erstellen. Hierfür ist die Vollversion von Quickoffice nötig. Zum Test habe ich eine Excellist und einen Changelog im Wordformat auf das N93 kopiert. Die Dokumente müssen jedoch zwingend im Ordner Documents auf dem Gerät oder der Speicherkarte abgelegt werden, weil Quickoffice diese sonst nicht findet.
Außerdem gibt es eine Sprachaufzeichnung für Voice Memos oder Gesprächsmitschnitte. Zusätzlich kommen noch einige Programme hinzu, wie ein Converter oder die Weltzeit-Uhr. Natürlich wird auch die Sprachwahl/Sprachsteuerung beim N93 wieder mit an Bord sein um in erster Linie die Nutzung im Auto zu erleichtern.

Links:

Nokia Website
Nokia N93
Technische Daten Nokia N93
Quickoffice Website
Nokia Series60 Webbrowser


Fazit:

Mit dem N93 hat Nokia ein weiteres Highlight seiner umfangreichen Produktpalette vorgestellt. Hatte Nokia schon in den letzten Neuerscheinungen mit WLAN, UMTS, EDGE, 2 bzw. 3 Megapixel Kameras und den exzellenten Displays mit hoher Auflösung die eierlegende Wollmichsau auf den Markt geworfen, so geht man beim N93 noch einen Schritt weiter. Zur kompletten Ausstattung gibt es zusätzlich eine hervorragende 3,2 Megapixel Optik mit optischen Zoom dazu. Die Kamera macht sehr gute Bilder und Videos, benötigt aber auch den entsprechenden Platz. Zusammen mit dem recht hohen Gewicht sind dies die einzigen Kritikpunkte des Nokia N93. Wer häufiger Fotos und Videos in hoher Qualität machen möchte ohne seine Digicam mitzuschleppen, kommt am Nokia N93 nicht vorbei. Ob sich soviel Technik und der Akku mit einander vertragen wird sich spätestens bei der offiziellen Auslieferung zeigen.

 

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